home sweet home

21. Februar 2013

Am Sonntagnachmittag holten wir unseren Camper wieder ab und fuhren zur Phillip Island im Süden von Melbourne. Wir kamen gerade rechtzeitig um die Pinguine Parade zu sehen. Beim Eindunkeln begaben sich die Little Pinguine, die kleinsten Pinguine der Welt, aus dem Meer und gingen zurück zu ihrem Nachtlager um sich von dem anstrengenden Tag zu erholen und die Jungen zu Füttern. Es war niedlich anzusehen, wie sie watschelnd neben uns mitliefen. Leider durften wir im Areal keine Fotos machen 🙁 Beim Parking standen Schilder, auf den gebeten wurde unter den Fahrzeugen nach Pinguinen zu schauen. Ich hielt es für ein Witz, bis unter unserem Camper ein Little Pinguine hervorkam. Ich war so überrascht, dass ich sogar vergass ein Foto zu machen. Wir fuhren danach zurück über die Brücke aufs Festland und übernachteten in San Remo direkt am Meer.

Am anderen Morgen fuhren wir nochmals auf Phillip Island um im Westen der Insel das offene Meer und die schönen Felsen zu sehen. Danach ging es weiter in den Wilson Nationalpark, in dem wir einen einstündigen walk machten um eine herrliche Aussicht auf die Wälder und Strände zu haben. Auf der Weiterfahrt nach Lakes Entrance übernachteten wir auf einem Campingplatz in Sale.

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Am Dienstagmorgen fuhren wir weiter, es sollte ein denkwürdiger Tag werden. In Lakes Entrance fanden wir einen speziellen Minigolf Parcour, welcher das Thema Piraten hatte. Die Bahnen waren teilweise sehr originell und nicht mit denen in der Schweiz zu vergleichen. Und hier passierte es: Irene gewann zum ersten Mal überhaupt im Minigolf gegen mich… Den Punkte-Zettel behielt sie gleich, um ihn Zuhause einzurahmen und aufzuhängen! Abgezeichnet hatte es sich bereits am Morgen, als wir auf der Fahrt einen Halt einlegten und ebenfalls auf einer speziellen Minigolf-Anlage spielten, hatte sie nur zwei Schläge Rückstand auf mich.

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Wir relaxten noch am Strand (wobei es sehr kühl war, wir froren bei ca. 25 Grad ein wenig) bevor wir weiterfuhren. Auf einem Parkplatz übernachteten wir und in Mallacoota tranken wir am Meer einen Kaffee bevor es dann weiterging nach Narooma. Dort fanden wir einen wunderschönen Rastplatz direkt am Meer, wo wir ein BBQ machten und den Einheimischen zuschauen konnten, wie sie mit einer Art Pumpe etwas aus dem Schlamm, nahe am Wasser herausholten (wie wir später herausfanden handelte es sich um spezielle Würmer, mit welchen die Fische beim Angeln besser anbeissen).

Am Donnerstag fuhren wir in die Hauptstadt von Australien, nach Canberra. Dich zuvor musste zuerst noch etwas Richtig gestellt werden! Beim Minigolfspielen in Batemans Bay (wieder ganz kuriose Bahnen) konnte ich mit einem grossen Vorsprung den Ausrutscher von Lakes Entrance wieder korrigieren 🙂

In Canberra fanden wir einen kleinen Campingplatz, welcher hauptsächlich von Strassenarbeitern benutzt wurde, die unter der Woche in der Hauptstadt arbeiteten. Wir waren vom vielen fahren (schon wieder über 3000 Kilometer seit Adelaide) so kaputt, dass wir am Nachmittag im Camper blieben und uns ausruhten (es regnete sowieso).

Dafür waren wir am nächsten Tag fit um das alte und das neue Regierungsgebäude anzuschauen. Eine nette Dame im alten Gebäude erklärte uns das System und es ähnelt unserem in der Schweiz. Sie haben zwei Kammern: den Senat (in dem jeder Bundesstaat 12 Abgeordnete hat) und den Repräsentantenhaus (in dem anhand der Einwohnerzahlen der Bundesstaaten die Sitze verteilt sind). Im neuen Regierungsgebäude sah alles sehr neu aus und im Gegenteil zum alten, welches vor allem mit australischem Holz ausgestattet war, sahen wir viel Marmor aus Italien (welche Deals wurden wohl hier gemacht :-)).

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Neben den beiden Gebäuden gab es noch etliche Museen zum Besichtigen, wir entschieden uns für das Kriegsmuseum. Hier wurden die Geschichten vom 1. und 2. Weltkrieg aus Sicht der Australier gezeigt, welche gehen musste, weil England es befohlen hatte. Am Nachmittag ging es dann wieder zurück „nach Hause“: nach Sydney! In Palm Beach suchten wir uns ein nettes Plätzchen zum Schlafen.

Am Samstagmorgen besuchten wir den Leuchtturm in Palm Beach und relaxten am Strand. Danach ging es zurück nach Manly und natürlich ins Steyne. Am Abend waren wir bei meinem Gasteltern zum BBQ eingeladen und es wurde ein unvergesslicher Abend bis in die Morgenstunden.

Am Sonntag trafen wir meinen Arbeitskollegen vom Flughafen Basel, Michi mit seiner Reisebegleitung Claudia in Manly. Danach besuchten wir den Zoo in Sydney, welcher einer der schönsten der Welt ist. Nicht weil es spezielle Tiere hat, sondern weil die Aussicht auf das Opera House und die Harbour Bridge einfach unbeschreiblich ist.

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Nach der letzten Nacht im Camper gaben wir ihn dann am nächsten Morgen, nach 3546 gefahrenen Kilometern, wieder ab. Die letzten beiden Nächte in Sydney verbrachten wir im 5-Sterne-Hotel Swissôtel. Am Abend hatten wir im Eiger Swiss Restaurant einen Tisch gebucht und genossen ein feines Käsefondue inmitten von Schweizern. Da jeden Montag der Schweizer Klub dort im Restaurant jasst, fühlten wir uns schon fast wie zuhause 🙂

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Der Dienstag verbrachte ich mit Iwan (meinem ehemaligen Mitstudent) in Manly, während Irene in der City shoppen ging. Iwan und ich gingen mit den letzten übriggebliebenen Studenten aus unserer gemeinsamen Zeit bei Navitas Pizza Essen und verabschiedeten uns in der Schule von unseren Lehrerinnen und Studenten. Nach einem letzten Besuch im Steyne gingen wir zurück in die Stadt um zusammen mit Irene gemeinsam zu Essen.

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Am nächsten Morgen war es dann soweit, der Abschied aus Australien wurde Tatsache. Nach einem Frühstück in der Stadt und einem Spaziergang zum Opera House flogen wir am Nachmittag um 16.15 Uhr pünktlich via Singapur nach Zürich. Wir hatten mit keinem Empfang gerechnet, da wir am Donnerstagmorgen um 7.40 Uhr landeten, doch zu unserer Überraschung hatte meine Schwester Nicole einen Abholservice organisiert. Da stand jemand mit einem Begrüssungsplakat in der Empfangshalle. Vielen Dank Vinci, wir haben uns wahnsinnig gefreut!!!

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Die vier Monate sind so schnell vorbei gegangen, ich kann es fast nicht glauben. Es war eine tolle Zeit und ich werde diese Reise immer in bester Erinnerung behalten.

Pascal

poison and prison

11. Februar 2013

Adelaide war ehrlich gesagt nicht so der Hammer, abgesehen von einer Schweizer Bäckerei welche echtes Brot und Cremeschnitten verkaufte. Wir waren sogar froh endlich wieder unseren Camper holen zu können. Am Abend zuvor trafen wir noch Holger, der von Melbourne mit seinem gemietetem Auto schnell in zwei Tagen über 1000 Kilometer in die Hauptstadt von South Australia fuhr.

Mit unserem Camper fuhren wir zur Fährstation im Süden von Adelaide, wo uns, inkl. dem Camper, eine Fähre am nächsten Morgen auf Kangoroo Island brachte. Dort konnten wir Seelöwen beobachten und eine Höhle besichtigen. Bei den Seelöwen bekamen wir im Infocenter ein kurzer Beschrieb auf Deutsch über die Anlage und wir waren erstaunt über den gelb markierten Satz „Bitte kehren Sie Visitor Centre Counter“! Wir waren uns nicht schlüssig, ob wir bei der Rückkehr ins Infocenter nach einem Besen fragen sollten oder das Missverständnis aufklären. Wir entschieden uns für Zweiteres 🙂 Auf der Insel gab es zudem noch ein Koala-Park in welchem etliche dieser Tiere auf den Bäumen schliefen (oder uns böse anschauten weil wir sie geweckt hatten). Auf dem Parkplatz trafen wir auf einen grossen Camper mit Zürcher Nummernschildern (!). Das ältere Ehepaar aus der Schweiz war bereits über vier Monate in Australien unterwegs und hatte genau so viel noch vor sich. Daher hatte sich das Verschiffen des eigenes Campers (Preis 20’000 Franken) gelohnt. Am nächsten Tag fuhren wir am Nachmittag mit der Fähre wieder aufs Festland und hatten eine lange fünfstündige (Nacht)fahrt nach Kingston SE vor uns.

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Als wir beim Eindunkeln noch 90 Minuten von Kingston SE entfernt waren, schlugen wir unser Nachtlager in einem kleinen Dorf auf und fuhren am anderen Morgen weiter. In Kingston SE konnten wir einen übergrossen Hummer aus Plastik beim Dorfeingang bewundern und assen gegenüber Frühstück. Danach fuhren wir mehrere Stunden bis auf einen Campingplatz in Port Fairy und konnten einen speziellen Hundewettkampf bestaunen. Die Hunde mussten drei Schafe um ihr Herrchen laufen lassen und sie danach durch einen Parcour treiben. 15 Minuten hatten die Hunde dafür Zeit und einige schafften es sogar.

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Am anderen Morgen (es sollte ein „giftiger“ Tag werden) machten wir einen kleinen Spaziergang auf eine Insel in Port Fairy und konnten mehrere Wallabys (kleine Känguruhs) und einen kleinen Leuchtturm entdecken. Als nächstes fuhren wir nach Town Hill zu einem alten Vulkan mit Spazierwegen. Dort sahen wir Emus und eine Schlange die auf einem Gebüsch lag und friedlich schlief. Später fragten wir eine Rangerin um welche Schlange es sich handelte und es stellte sich heraus, dass sie eine Copperhead war und sehr bekannt (und natürlich giftig…).

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Danach fuhren wir weiter der Great Ocean Road entlang zu den 12 Aposteln. An mehreren Aussichtspunkten machten wir einen Halt um die schönen Steinformationen zu bewundern. Der letzte Halt war dann bei den 12 Aposteln, wo es von Touristen nur so wimmelte, aber wunderschön war. Auch in der nächsten Attraktion, dem Tree-Top-Walk in Otway, trafen wir auf ein bekanntes giftiges Insekt; eine Spinne (leider habe ich den Namen vergessen). Ein Ranger arbeitete am Boden und rief uns zu sich um uns diese Spinne zu zeigen, welche er entdeckte. Nach dem Foto lebte die Spinne übrigens nur noch wenige Sekunden, ein Vogel schnappte sich diese Delikatesse. Zuvor liefen wir 25-47 Meter über dem Boden auf Höhe der Bäume durch den Nationalpark. Unser Nachtlager schlugen wir dann in Apollo Bay auf.

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Am nächsten Tag, es war Freitag, fuhren wir weiter auf der Great Ocean Road, welche sehr kurvenreich der Küste entlang führte, in Richtung Melbourne. Unser Hotel lag mitten im Zentrum und war das Beste bisher. Eine kleine Suite mit eigener Küche und auf der ersten Etage einen kleinen Pool und ein Fitnessraum. Das einzige Problem war aber unser Camper, welcher mit 2.5 Meter Höhe in kein Parkhaus passte. So fuhren wir 13 Kilometer ausserhalb der Stadt zur Filiale unseres Campers um ihn dort gratis zu parkieren. Problem gelöst 🙂

Ganz schräg sind hier die Verkehrsregeln (sogar Australier haben ihre Mühe damit). Bei Kreuzungen mit Strassenbahnen, muss man, um rechts abbiegen zu können, die linke Spur nehmen. Nachdem die Fahrzeuge von hinten, der Gegenverkehr, die Strassenbahnen und die Fussgänger (welche alle auch Grün haben) gefahren sind, kann man dann selber rechts abbiegen (auch wenn dann bereits seit langem die Ampel wieder auf Rot ist…). Crazy!!!

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Die drei Tage in Melbourne nutzten wir, um in einem Tower über ganz Melbourne zu sehen, im Victoria Market herum zu schlendern und dem alten Gefängnis, dem Old Melbourne Gaol, einen Besuch abzustatten. Bei letzterem konnten wir uns in den alten Zellen einsperren und über viele Gefangene die zum Tode verurteilt wurden ihre Geschichten lesen. Der bekannteste Gefangene war Ned Kelly, über den schon Kinofilme gedreht wurden. Ein besonderer Teil war der Besuch in der alten Polizeistation, in der man gemäss Info erleben konnte, wie es war, damals ein Gefangener gewesen zu sein. Und genau so wurden wir behandelt! Beim Einlass war eine Polizistin, die mit uns wie mit Gefangenen umging. Wir mussten in Reihen stehen, Männer rechts und Frauen links. Jeder bekam eine Karte mit dem Namen eines Gefangenen und was er verbrochen hatte. Jede Frage mussten wir mit „yes sergeant“ oder „no sergeant“ beantworten. Wir durften nichts berühren und wurden dann getrennt in Zellen eingesperrt in denen kurze Zeit später das Licht gelöscht wurde. Eine beängstigende Vorstellung so eingesperrt zu werden, zum Glück kam die Polizistin zurück und öffnete die Zellen wieder. Am Ende konnten wir noch Verbrecherfotos von uns machen, so sind wir nun registrierte Verbrecher 🙂

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In Melbourne wohnt eine ehemalige WG-Mitbewohnerin von Irene welche ausgewandert ist und einen Australier geheiratet hat. Wir trafen Caroline und John und spazierten durch Melbourne wobei die beiden uns einige Infos über die Stadt gaben. Am anderen Tag besuchten wir sie in ihrem Appartment, welches eine herrliche Sicht auf die Stadt und den Hafen hat. Auf dem Dach hat es sogar ein Pool und ein Fitnesscenter, welche gratis benützt werden kann. Von dort hat man auch beste Sicht auf die Formel 1-Strecke beim Grossen Preis von Australien (welcher Mitte März stattfindet).

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Gegen Abend fuhren wir bereits weiter, das letzte Teilstück nach Sydney. In wenigen Tagen werden wir Australien wieder verlassen, doch zuvor haben wir noch einige Orte und Sehenswürdigkeiten die wir auf dem Weg nach Sydney sehen wollen.

Pascal

 

 

Uluru und Perth

1. Februar 2013

Am Dienstag flogen wir früh morgens von Cairns in das „Rote Zentrum“ Australiens. Beim Check-in offenbarte uns die Dame hinter dem Tresen, dass sie bei der Niederlage von Wawrinka gegen Djokovic geweint hatte, sie hätte unserem Schweizer den Sieg gegönnt. Da hat Stan ja mächtig Eindruck in Down Under hinterlassen! Beim Ankunft in Alice Springs haute es uns fast um als wir aus dem Flugzeug stiegen. Von 30 Grad und Regen in Cairns zu 45 Grad und brennende Sonne hier, was für ein Klimaschock! Wir waren froh schnellstmöglich wieder in einem klimatisierten Raum zu sein. Alice Springs ist ein kleines nettes Städtchen, welches eigentlich nur da ist, um die Tour zum Uluru zu starten und genau das machten wir am anderen Tag.

Um 5 (!) Uhr morgens wurden wir von unserem Reiseführer Luke im Hotel abgeholt und nachdem wir noch die drei mitreisenden Frauen aus Irland in ihrem Hotel abholten, fuhren wir in Richtung „Roter Berg“. Zuvor machten wir noch einen Halt im Kings Canyon und spazierten zu einer Aussichtsplattform. Luke erzählte uns einige interessante Geschichten über dieses Gebiet, unter anderem, dass vor einiger Zeit eine japanische Frau von einem Felsen stürzte und er gerade im Canyon war und die Schreie und den Aufprall hörte. Auch wusste er, dass, als die Einwanderer das Land den Aborigines wegnahmen, Hunderte in diesen Canyon getrieben und dann erschossen wurden.

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Die Fahrt zum Ayers Rock dauerte dann nochmals etwa drei Stunden (nachdem wir bereits etwa fünf Stunden zum Kings Canyon unterwegs waren) und gegen späten Nachmittag erreichten wir den Uluru. In unserem Nachtlager konnten wir uns im Swimmingpool erfrischen bevor wir auf einer Aussichtsplattform den Sonnenuntergang mit Blick auf den Kata Tjuta bewundern konnten. Nach dem Nachtessen machten wir es uns in unserem Zelt gemütlich und schliefen früh ein.

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Diesen Morgen mussten wir nicht bereits um halb fünf aufstehen wie gestern im Hotel. Nein, bereits um 4 (!!!) Uhr war Tagwache! Völlig verschlafen assen wir Frühstück bevor es in Richtung Uluru ging. Doch das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn der Sonnenaufgang war unbeschreiblich! Nach einem kurzen Spaziergang dem Uluru entlang fuhren wir zum Kata Tjuta und liefen dort zu einem Aussichtspunkt. Als wir wieder bei unserem Nachtlager waren gab es einen kleinen Lunch und dann ging es auch schon wieder zurück nach Alice Springs. Die genauen Zahlen kenne ich nicht, aber es müssten etwa 1300 Kilometer gewesen sein, die wir in diesen zwei Tagen mit dem Bus zurück gelegt hatten…

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Am Freitagmorgen mussten wir erneut früh aufstehen um unseren Flug nach Perth zu erreichen. Wir waren froh wieder in eine zivilisiertere Gegend zu kommen in der es nicht so heiss war. Unser Hotel lag im Zentrum der Stadt und in der Nähe befand sich der Bahnhof und der Swan River. Doch allzu viel sahen wir am ersten Tag nicht, wir waren zu müde und gingen bald schlafen.

Am Samstag war Australia Day (Nationalfeiertag) und die ganze Stadt stand Kopf. Wir machten einen Ausflug zum Stadtteil Fremantle und sahen eine kleine bezaubernde Ortschaft direkt am Hafen. Hier gab es (wie in der ganzen Stadt) Gratis-Busse mit denen man die Gegend auskundschaften konnte. Speziell war, dass der Busfahrer an einer Haltestelle fast fünf Minuten sich mit einem Gast unterhielt und erst danach weiterfuhr. Am Abend trafen wir Karin und Jan aus meiner Schule die ihren letzten Abend in Australien vor sich hatten. Wir gingen zusammen Essen und schauten danach das grosse Feuerwerk in der Nähe des Kings Park.

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Am nächsten Tag planten wir einen relaxten Tag am Strand von Cottesloe, welcher in der Nähe von Fremantle liegt. Ein kleiner wunderschöner Strand welcher nicht von Leuten überfüllt war. Am Montag hatten wir für zwei Tage ein Auto gemietet und fuhren 300 Kilometer in den Norden zu den Pinnacles, Sandsteine welche mitten in der Wüste stehen. Beim Zurückfahren nach Perth stellten wir fest, dass es nicht immer ratsam ist dem Navi zu vertrauen. Plötzlich fanden wir uns auf ungepflasteten Strassen wieder und hätten umkehren sollen. Doch mitten im Nichts fuhren wir über hügelige Wege welche von Motocross-Rädern benutzt wurden. Mit unserem Mitsubishi Lancer (ohne 4-Rad-Antrieb) hatten wir einige Mühe nicht stecken zu bleiben… Nach fast 10 Kilometer schafften wir es dann aber doch wieder auf befahrbare Strassen zurück!

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Am andere Tag fuhren wir in den Süden nach Bunbury. Dort sahen wir zufällig ein Delphine-Forschungszentrum welches wir besuchten. Am Strand sahen wir einige Delphine die „zu Besuch“ waren und vor den im Wasser stehenden Leuten vorbeischwammen. Danach fuhren wir weiter nach Margareth River und zur südwestlichsten Stadt Australiens, nach Port Augusta. Der Leuchtturm war leider aus Sicherheitsgründen geschlossen, trotzdem hatte man einen super Ausblick auf ihn. Leider konnten wir unseren Besuch in den Höhlen von Augusta nicht mehr machen, da wir eine vierstündige Rückfahrt nach Perth vor uns hatten und wir unser Auto wieder abgeben mussten.

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Am Mittwoch besuchten wir Rottnest Island, welche zu den Highlights von Perth gehört. Mit dem Boot fuhren wir rüber und mieteten uns Fahrräder um die autofreie Insel auszukundschaften. Neben herrlichen Stränden und Landschaften, gab es auch einen Leuchtturm auf einem Berg, den wir mit den Rädern bestiegen.

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Unsere Reiseplanung war bis jetzt sehr glücklich. Nachdem wir Sydney kurz vor den Waldbränden um die Stadt verlassen hatten, konnten wir auch den schlimmsten Überschwemmungen in Queensland entkommen. Nur wenige Tage nachdem wir durch Rockhampton, Mackay und Townsville gefahren waren, wurden die Ortschaften vom Hochwasser überschwemmt und die Strassen waren gesperrt. Auch Ausflüge auf die Whitsundays wurden abgesagt oder mittendrin abgebrochen.

Nun geht es weiter nach Adelaide, wo wir drei Nächte bleiben und dann mit einem Camper zurück nach Sydney fahren werden.

Pascal

In den nächsten zwei Tage hatten wir einen richtigen Marathon vor uns, fast 1000 Kilometer Autofahrt. Von Hervey Bay fuhren wir am Sonntagmorgen 400 Kilometer nach Rockhampton um dort unser Nachtlager zu suchen. Wir fanden ein nettes Plätzchen in der Nähe einer Pferderennbahn. Sehr einsam war es dort und in der Nacht Stockdunkel… Am Abend besuchten wir noch das Städtchen, doch es schien wie ausgestorben zu sein, nur am Ende der Stadt herrschte ein wenig Hektik, weil dort ein Haus brannte (unser erster Kontakt in Australien mit einem Brand durch die enorme Hitzewelle hier).

Am anderen Morgen fuhren wir nochmals in die Innenstadt um einen Kaffee zu holen und siehe da, die Stadt lebte. Anscheinend ist nur am Sonntag nix los. Anschliessend fuhren wir über 500 Kilometer nach Airlie Beach und kamen am Nachmittag dort an. Lustiger weise wurden die Campingplätze günstiger je näher wir nach Cairns kamen. Nach der ersten Übernachtung mit 95 Dollar bezahlten wir in Airlie Beach nur noch 25 Dollar.

Am Dienstagmorgen mussten wir früh aufstehen um unser Segelboot zu den Whitsunday Islands zu erwischen. Zusammen mit 12 anderen Mitreisenden warteten wir am Hafen auf unseren Kapitän. Das Segelboot Waltzing Matilda war eine Wucht und auch die anderen Gäste waren toll. Neben zwei Engländer, zwei Südafrikanern, eine aus Norwegen, drei aus Frankreich waren auch vier Deutsche. Der erste Halt machten wir am Whitehaven Beach, ein Traum!!! Weisser Strand und ein klares blaues Wasser. Leider hatte es überall Shellyfische, so dass wir im Wasser ständig unsere Swimsuites anhaben mussten. Und auf Deck nervten die March-Insekten, welche ständig um einen flogen und in die Haut stachen (und eigentlich, wie es der Name sagt, erst im März so zahlreich herumschwirren sollten). Trotzdem war es einfach wunderschön, auch die Aussicht vom Hügel danach war eine Augenweide! Der Sand im war so fein, dass sich einige damit die Haut und die Zähne (!) einrieben 🙂 Die nächste Station war unser Nachtlager, gleich neben einem Luxus-Resort wo sich anscheinend die Stars erholen. Neben uns befand sich auch eine Luxusjacht und einige von uns wollten sogar einen Formel-1-Star erkannt haben (sie waren sich aber nicht einig ob es sich um Button oder Hamilton handelte). Die Nacht auf dem Segelschiff war schon speziell, es schaukelte hin und her und es war ein kleines Wunder das ich einschlafen konnte. Aber sehr beeindruckend war der Sonnenuntergang und der Sternenhimmel! Man konnte so viele Sterne sehen und sogar ein vorbeiziehender Satellit erkannte man! Einfach unbeschreiblich!

 

Das Erwachen am nächsten Morgen auf hoher See war ebenfalls speziell! Nach dem Morgenessen auf Deck fuhren wir ein Stück weiter und konnten am südlichen Ende des Great Barrier Reefs Schnorcheln gehen. Was für ein Anblick! Neben Hunderten von verschiedenfarbigen Fischen konnte man auch die lebenden Korallen dieses Naturwunders sehen. Das MUSS man einfach live gesehen haben… Wir hielten dann nochmals an einer anderen Stelle um zu Schnorcheln, bevor wir dann wieder zurück nach Airlie Beach segelte. Die Crew öffneten dafür alle drei Segel und durch den starken Wind fuhren wir recht schnell über das Wasser. Auf dem Festland merkten wir ein wenig den Wellengang, ein leichtes Schwanken stellten wir beim Laufen schon fest (und es kam nicht vom Alkohol) 🙂

Am anderen Morgen fuhren wir weiter nach Townsville mit einem kleinen Halt in Bowen (auch Bowenwood genannt). In dieser Stadt wurde ein Teil des Films Australia gedreht, doch trotz Beschreibung eines Einwohners konnten wir die Strasse nicht genau identifizieren und uns auch nicht an die Filmszene erinnern. Darum fuhren wir auch gleich weiter. In Townsville angekommen kauften wir uns ein Ticket für die Fähre zur Magnetic Island. Als wir hinüberfuhren trafen wir zufällig auf das englische Paar und die Norwegerin, welche am Vortag mit uns auf der Waltzing Matilda waren. Auf der Insel angekommen merkten wir, dass es für eine umfangreiche Besichtigung bereits zu spät war (es war schon 3 Uhr nachmittags). Wir trafen beim Zurückfahren nach Townsville auf Holger, der Hamburger war ebenfalls mit uns auf der Segeltour. Da wir die Telefonnummern ausgetauscht hatten, wussten wir, dass er auf der Insel war. Da er direkt danach nach Cairns fuhr und wir ebenfalls uns auf den Weg dahin machten, planten wir uns dort am anderen Tag zu treffen um gemeinsam einige Ausflüge zu unternehmen. Er fuhr die 5-stündige Fahrt direkt nach Cairns, wir machten auf halbem Weg auf einem Gratis-Campingplatz halt und fuhren am anderen Morgen weiter.

Als wir in Cairns eintrafen merkten wir dies erst gar nicht. Diese Stadt schien gar keine Stadt zu sein, eher ein grösseres Dorf. Keine Hochhäuser und sonstige Erkennungsmerkmale einer Stadt. Aber dafür hatte sie einen gewissen Charme und eigentlich war es recht nett hier. Wir trafen Holger in einem Informationscenter und buchten für den übernächsten Tag zusammen eine Tauchexpedition. Gleich danach fuhren wir nach Kuranda, zuerst mit einer Seilbahn hin (fehlte nur noch der Schnee um sich wie in den Schweizer Bergen zu fühlen) und nach der kurzen Besichtigung der Stadt mit der Scenic Railway zurück. Dieser Zug führte durch den Dschungel, dicht an den Bäumen, Schluchten und Wasserfällen vorbei.

  

Am Samstag mussten wir unseren Camper wieder abgeben. Nach 3655 gefahrenen Kilometern von Sydney nach Cairns verabschiedeten wir uns von unserem treuen Begleiter und zogen nach 18 Nächten endlich wieder in ein Hotel mit richtigen Betten und Duschen. Am anderen Morgen fuhren mit mit einem Boot ins Meer hinaus zum Great Barrier Reef. Wir hatten zwei Tauchgänge gebucht und waren sehr gespannt was uns unter Wasser erwartet. Es war einfach Traumhaft schön! Neben vielen bunten Fischen sah man das Reef in seinen schönsten Farben und Formen. Wir waren zweimal 30 Minuten unter Wasser und wollten gar nicht mehr auftauchen. Eine Fotografin machte unter Wasser viele Fotos, welche wir am Ende der Expedition kaufen konnten und diese mussten wir natürlich haben 🙂

  

Am Montag mieteten wir ein Auto, um nach Port Douglas zu fahren. Zuvor bezahlte ich noch meine Busse aus Brisbane an einem dafür vorgesehenen Amt. Ich weiss nicht wie die freundliche Dame am Schalter das genau meinte und was sie mir vorwerfen wollte, aber ihr „see you“ am Ende verstand ich, als wäre ich ein Raser und würde bald wieder bei ihr die nächste Busse bezahlen… Also ich muss sie nicht mehr sehen 🙂 Auf der Fahrt nach Port Douglas machten wir einen kurzen Halt in Palm Cove und assen ein kleines Frühstück bevor wir noch in Mossman in den Regenwald einen kurzen Walk machten. Passend zum Regenwald regnete es und so machten wir nur einen kleinen Spaziergang. Überhaupt sahen wir die Sonne hier in Cairns nur am ersten Tag, danach war es ständig bewölkt. Zur Zeit herrscht Monsunregen bei 30 Grad…

Nun geht es weiter zum roten Berg, dem Uluru. Wir sind gespannt was uns dort erwartet und wie wir den Wetterwechsel zu Sonnenschein und 50 Grad überstehen.

Pascal

Am Sonntagmorgen fuhren wir nach Byron Bay und trafen mitten in dieser kleinen Touristenstadt auf meine Mitstudenten Ladina und Vanessa. Zusammen besuchten wir den Hyppie-Markt, welcher einen verdächtigen Geruch nach Drogen verströmte. Danach trennten sich unsere Wege und Irene und ich wollten einkaufen gehen. Doch auf dem Weg zum Supermarkt passierte es, mein allererster Autounfall (und dann gleich auf der anderen Seite der Erde). Beim Rückwärtsfahren touchierte ich einen parkierten Camper… unserem Fahrzeug hatte es nichts gemacht, aber beim anderen Camper sah man eine kleine Beule. Da die Fahrer nicht da waren, hinterliessen wir einen Zettel mit unseren Telefonnummern und fuhren zum Einkaufen. Kurze Zeit später klingelte mein Handy und zeigte eine Schweizer Nummer an, welche zur Fahrerin des anderen Campers gehörte. Wenigstens  konnten wir so den Papierkram für die Versicherungen einfacher lösen. Danach fuhren wir zum Weltbekannten Leuchtturm in Byron Bay, welcher der östlichste Punkt des Australischen Festlandes ist.

Am anderen Morgen fuhren wir nach Nimbin, ein kleines Dörfchen mitten im Nichts. Man sagt, hier kann man noch legal Marihuana kaufen, in Wirklichkeit ist es auch hier illegal, aber es ich vermute die Polizei toleriert es hier. Auf jeden fall war unser erster Kontakt in Nimbin gleich ein Dealer der uns Marihuana verkaufen wollte 🙂 Hier sind alle Häuser in dieser einzigen Strasse Hippie-mässig bemalt und dieser Duft vom Hippie-Markt in Byron Bay lag wieder in der Luft. Ich liess mich von Irene überreden einen Kaffe zu trinken und ich bin jetzt noch überzeugt, da war was rein gemischt worden… Ich fühlte mich ein wenig high 🙂

Wir fuhren dann wieder weiter nach Surfers Paradies. Die Strassen von und nach Nimbin wiesen eine Vielzahl von Schlaglöchern auf, doch die meisten waren mit bunten Farben verziert, so dass man diese schon von weitem sah. In Surfers angekommen fanden wir einen super Campingplatz direkt am Meer, doch als wir danach am Strand lagen fing es an zu Regnen. Wir suchten ein Cafe zum Rein sitzen, doch fanden keines. Dafür tragen wir wieder Mitstudenten von mir, Jojo, Alissa und Ladina (nicht die von Byron Bay). Zusammen tranken wir etwas in dieser grossen Stadt, welche in den 30er Jahren ihren Namen auf Surfers Paradies umtaufen liess um mehr Touristen anzuziehen. Beim gemeinsamen Shoppen hatte ich es dann nicht so leicht mit vier Frauen, vorallem als sie einen Schuhladen entdeckten 🙂

Am Dienstag stand der Lamington Nationalpark auf dem Programm und man kann es nicht anders sagen, wir irrten 30 Kilometer mit unserem Camper durch diesen riesen grossen Park. Teilweise auf Strassen welche von Bäumen links und rechts eingezäunt waren und für Gegenverkehr kein Platz war. Endlich am Ziel mitten im Lamington NP angekommen, spazierten wir zu einem Wasserfall und konnten eine herrliche Aussicht geniessen. Auf dem Rückweg trafen wir ein älteres Paar aus Deutschland die sich „verlaufen“ hatten. Zusammen liefen wir ein Stück bis zu einem Wunschbaum der mitten im Weg stand und der Wanderweg durch den Baum führte. Hier liefen unsere Weggefährden wieder zurück da sie den Abzweiger erneut verpasst hatten. Als wir weiterliefen entdeckten wir nach dem Wunschbaum den Abzweiger den die Deutschen gesuchten hatten. Als Irene den Beiden nachlief um über den gefundenen Abzweiger zu informieren waren sie froh über (wie sie uns nannten) die „Schweizer Bergführer“. Unser zweiter Abstecher im Lamington NP führte uns über eine sehr lange Holzbrücke unter den Bäumen hindurch von wo man auch auf einer Leiter bis in die Baumspitzen hochklettern konnte und 30 Meter über dem Boden auf einer kleinen Plattform die Aussicht geniessen konnte. Es war aber eine wacklige und beängstigende Erfahrung… Danach fuhren wir auch schon die 30 Kilometer enge und kurvige Strecke aus dem Nationalpark zurück um nach Brisbane zu gelangen. Unser Ziel war der Mount Coot-Tha, von wo man eine wunderschöne Sicht auf Brisbane hatte. 500 Meter vor unserem nächsten Nachtquartier hielt mich ein freundlicher Polizist an und zeigte mir seinen Hand-Laser-Blitzer, nicht einfach so aus Freude oder an zugegeben sondern um mir zu zeigen wie schnell ich den Berg hoch gefahren war. 68 km/h zeigte das Gerät an und ich dachte „Glück gehabt“, doch meine Annahme in einer 70er Strecke gefahren zu sein war leider falsch, es war eine 50er… Ich kann nicht behaupten 220 Dollar schon dümmer ausgegeben zu habe…

Am Mittwoch morgen frühstückten wir im Wald und fuhren danach nach Brisbane. Als wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten (unser Camper ist einfach zu hoch für die Parkhäuser in Brisbane) liefen wir in die autofreie Strasse der Stadt und genossen ein Kaffee. Lange hielten wir es hier aber nicht aus und fuhren bald weiter nach Noosa. Leider war der Campingplatz mittendrin bereits voll und so mussten wir auf Einen ausserhalb ausweichen. Als wie danach zum Beach fuhren trafen wir am Strand meine Mitstudentin Karin, welche bereits am Tag zuvor angekommen war. Zusammen genossen wir den Nachmittag und am Abend luden wir sie zu uns auf dem Campingplatz zum gemeinsamen Pizzaessen ein. Am nächsten Morgen standen wir früh auf um in Noosa Heads durch den Nationalpark zu laufen. Wunderschöne Aussichtspunkte, eine Wasserschildkröte, einen herrlichen Strand im Osten und einen Leguan auf dem Parkplatz konnten wir bewundern. Nach einer kleinen Erholung am Meer und Umziehen/Duschen gingen wir am Abend zusammen Essen. Wir fanden einige gute Restaurants, doch alle waren voll, so dass wir am Schluss wieder beim ersten Restaurant waren und nach fast einer Stunde Restaurants abchecken endlich essen konnten 🙂

Am Freitagmorgen ging unsere Reise weiter nach Hervey Bay. Unterwegs machten wir noch einen Stop in Gympie, einer kleinen ehemalige Goldgräberstadt mit einem Museum über diese Zeit. Auch ein Altes Klassenzimmer konnten wir bestaunen und Irene war voll in ihrem Element (siehe Foto) 🙂 In Hervey Bay angekommen konnten wir im Informationscenter eine 1-Tages-Tour auf die Fraser Island für den nächsten Tag buchen. Auch eine günstige Bleibe für uns mit dem Camper konnte die nette Dame uns geben und so hatten wir unser Nachtquartier in einem Backpackers direkt am Hafen mit einem wunderschönen Camperplatz mit Palmen umrundet.

 

Am nächsten Tag mussten wir bereits um 6.30 Uhr aufstehen, dafür wurden wir direkt bei unserem Schlafquartier vom Bus abgeholt. Mit der Fähre fuhren wir dann direkt zur Fraser Island und dort wieder mit einem Bus über die Insel. Eine sehr wacklige Angelegenheit, waren doch alle Strassen aus Sand und so schüttelte es uns heftig durch beim Fahren durch die Bäume. Der erste Halt war Central Station und wir konnten eine Besichtigung eines klaren Baches machen (unser Reiseführer meinte es ist das klarste Wasser der Welt, ich glaube er kennt unsere Bergquellen noch nicht). Beim Lake McKenzie konnten wir Schwimmen und die Aussicht geniessen bevor es dann zum Mittagessen weiterging. Danach fuhren wir dem Strand entlang, ein internationaler Highway, auf dem es egal ist auf welcher Seite man fährt, aber Schnelligkeitsbeschränkung gibt es auch hier (und sogar eine Polizei gibt es hier auf Fraser die Geschwindigkeitskontrollen macht). Nach der Besichtigung der Pinnacles, einem Berg nur aus Sand bestehend, fuhren wir zu einem alten Schiffswrack der S.S. Maheno und danach zum Elie Creek, wo wir wieder Baden konnten. Ein wunderschöner Tag auf dieser Sandinsel, die im Laufe von Tausenden von Jahren durch den Wind, der den Sand aus dem Süden her blies, entstand.

  

Pascal

Die Reise geht los

6. Januar 2013

So ganz ging die Reise ja noch nicht los, jemand wichtiges fehlte! Genau, Irene kam am Freitagabend in Sydney an. Zuvor wollte ich aber nochmals meine 2. Heimat Manly besuchen und machte mich auf den Weg zur Fähre. Unterwegs in der Stadt sah ich einen Coiffure und bevor ich es mir anders überlegen konnte holte mich eine Frau auch schon quasi auf der Strasse draussen in den Salon hinein und schnitt mir die Haare (nötig hatte ich es ja…). 5 Minuten später beendete sie ihre Arbeit auch schon wieder und verlangte 10 Dollar und übel sah ihr Werk auch nicht aus. Das war ja fix und preiswert (aber ich werde meine Coiffeuse in der Schweiz deswegen nicht wechseln) 🙂 Am Abend holte ich dann Irene am Flughafen ab und fuhren gemeinsam zu unserem Hotel. Was für eine Freude sie endlich wieder umarmen zu dürfen 🙂

Am Samstagmorgen frühstückten wir in the Rocks und spazierten im Botanic Garden herum. Auch ein Abstecher nach Manly machten wir um Irene zu zeigen, wo ich 7 Wochen gelebt hatte. Den Sonntag verbrachten wir im Wildlife und Sealife sowie im Chinese Garden. Am Abend löste ich mein Geburtstagsgeschenk an sie ein und wir flogen mit dem Helikopter über Sydney. Leider spielte das Wetter nicht so mit und den Sonnenuntergang war hinter den Wolken versteckt…

 

Am Silvester trafen wir Jürg Bachmann (mein Arbeitskollege) und seinen Kollegen Rene vor ihrem Hotel und assen zusammen  Frühstück in Sydney. Nach einem gemeinsamen Spaziergang zum Opera House trennten sich unsere Wege (sie verbrachten den Abend auf einem Boot) und wir machten uns auf zum Birchgrove Park um mit einigen von meinen Studenten 7 Stunden auf das Feuerwerk zu warten. Dieses enttäuschte, war es nur halb so lang wie das Feuerwerk am 1. August in Basel, doch trotzdem waren wir dabei 🙂 Da ungefähr 1,6 Millionen Menschen das Feuerwerk sahen, wurde es schwierig danach ein Taxi oder Bus zu bekommen, so liefen wir über eine Stunde durch Sydney, bis wir ein Taxi fanden, welches uns zu unserem Hotel brachte. Aber um 3 Uhr am Morgen lagen wir dann auch im Bett.

 

So schliefen wir am anderen Morgen aus und trafen am Abend dann wieder Jürg und Rene um in Darling Harbour gemeinsam Abend zu essen. Am nächsten Morgen standen wir bereits um 6.30 Uhr auf, um unseren Camper abzuholen. Auf den ersten Kilometer musste ich mich schon sehr anstrengen um auch links zu fahren, aber ich gewöhnte mich ziemlich schnell daran. Nachdem wir im Hotel unsere Sachen geholt hatten, war unser erstes Reiseziel die Blue Mountains. Zu Fuss marschierten wir die steilen Wege in den Blauen Bergen hinab und entschieden uns nach über einer Stunde Marsch mit der alten Bergbahn (welche früher die Kohlen aus dem Berg transportiert hatte) wieder hinauf zu fahren (war das steil!!!). Die erste Nacht verbrachten wir in Ulmina in einem Luxus-Camingpark. 95 Dollar pro Nacht kostete uns diese Übernachtung! Zwar konnten wir uns am Morgen duschen (kalt!) und unsere Geräte aufladen, doch das rechtfertigte den Preis überhaupt nicht…

Am Donnerstag verliessen wir unser Luxus-Nachtlager und fuhren nach Port Stephens mit einem kurzen Kaffeehalt in Newcastle (nicht das in England…). In Nelson Bay parkierten wir auf einem kleinen Parkplatz neben einem verlassenen Vergnügungspark. Doch so verlassen war der gar nicht, er öffnete einfach erst am Abend um 7 Uhr und dauerte mit grossem Krach bis 11 Uhr nachts. Wechseln wollten wir unserem super Platz nicht mehr und so spazierten wir noch ein wenig im Dorf und genehmigten uns ein Dessert. Wir machten auch noch eine kurze Inspektion „unseres“ Vergnügungsparkes, man hat ja nicht jeden Tag so einen direkt vor der Haus…, äh Campingtüre 🙂

Auf der Fahrt nach Port Macquaire am nächsten Tag machten wir einen Halt in einem Koala-Park, neben füttern von Geissen und Ziegen konnten wir auch zwei Koalas streicheln. Weiter hinten im Park lagen einige Kängurus auf dem Weg und wir konnten sie ebenfalls streicheln. Als wir ihnen Futter gaben, kamen sie sogar sehr nahe und ein älteres Känguru schnappte sich sogar den Futtersack und wollte direkt daraus essen. Am Nachmittag besuchten wir in Port Macquaire das Koala-Hospital. Koalas welche Verletzungen von Autounfällen, Buschfeuern, Hundeangriffen oder auch Kämpfen zwischen Artgenossen haben, werden hier gepflegt und anschliessend wieder in die Wildnis entlassen. Ein Angestellter dieses Hospital führte uns durch die verletzten Koalas und erzählte einige interessante Geschichten über jeden einzelnen „Patienten“. Am Abend übernachteten wir in South West Rocks an einer Bootanlegestelle, an welcher wir bei herrlichem Sonnenuntergang unser gekochtes Nachtessen verspeisten (und zusahen, wie unfähige Angler ihre bereits gefangenen Fische wieder unfreiwillig vom Haken liessen.

  

Am Samstagmorgen besuchten wir den Leuchtturm in der Nähe, von wo man eine herrliche Aussicht aufs Meer hatte und fuhren danach nach Numbucca Heads um auf einem Campingplatz unseren Camper und unsere Geräte wieder mit Strom zu versorgen. Den ganzen Nachmittag konnten wir nun an den wunderschönen Stränden baden und uns von den letzten Tagen erholen. Am Abend assen wir an einer öffentlichen Grillstelle (solche gibt es tausende in Australien) unsere selbstgemachten Burgers zusammen mit einem Holländer, der ebenfalls in Richtung Cairns unterwegs war.

Da ich ein Schweizer Dress anhatte, wurden wir auf dem Campingplatz von einer Gruppe angesprochen, da einer von Ihnen ebenfalls aus der Schweiz war. Und es war nicht irgendeiner, es war der ehemalige Fussballnationalspieler Marco Grassi. Er lud uns zu einem Bier ein und erzählte einige Anekdote aus seiner Fussballkarriere und so verbrachten wir den Abend mit ihm, seiner Ex-Frau  und ihren Eltern und seinen Kindern. Ein riesen Zufall dieses Treffen, weil ich das Fussballdress nur anhatte, weil das Shirt vom Nachmittag Nass war und ohne das Dress die Gruppe uns wohl nicht angesprochen hätte.

Unsere Reise nach Cairns dauert noch zwei Wochen und wir haben schon einige schöne und interessante Orte und Menschen getroffen. Das nächste Ziel wird Byron Bay sein, was wird uns dort erwarten?

Pascal

Am Samstagmorgen musste ich mich von meinen Gasteltern und meinen Zuhause in Manly verabschieden und machte mich auf den Weg zum Flughafen. Es wurde ein langer und ungewisser Weg nach Fiji (weitere Anrufe zum Hotel brachten das gleiche Ergebnis: die Leitungen waren tot). Nach 2 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmittel, erreichte ich den Flughafen von Sydney, weitere drei Stunden verbrachte ich mit Warten und mit einer Stunde Verspätung flogen wir dann Richtung Nadi ab. Doch auch in Nadi ging es im gleichen Stil weiter. Ganze 60 Minuten stand ich am Zoll von Fiji an (nur 1-Mann-Betrieb) und danach suchte ich verzweifelt mein Shuttle-Bus (ich hatte mich ja per Mail angekündigt!!!). Mir blieb dann halt nichts anderes übrig als ein Taxi zu nehmen. Die abenteuerliche Reise durch dunkle Strassen (und einem Scheinwerfer so stark wie ein Handydisplay…) endete dann vor einem ebenfalls dunklen Gebäude – mein Hotel… Nun war klar warum mein Mail nicht beantwortet wurde und die Telefone tot waren, das Hotel hatte seit Montag (seit dem Zyklon „Evan“) kein Strom mehr. Den Hotelangestellten war es überhaupt nicht recht und sie entschuldigten sich mehrmals, doch ich war froh, nach einer 11-Stunden-Reise endlich ins Bett zu kommen. Doch es wurde eine „heisse“ Nacht, so ganz ohne Klimaanlage…

Am anderen Morgen strahlte die Sonne in mein Zimmer und ich trat auf meinen überdimensionalen Balkon hinaus. Was für eine Sicht direkt auf das vor mir liegende Meer, doch was noch schöner war, der Strom funktionierte wieder (perfektes Timing!) 🙂 Den Morgen nutzte ich, um eine 2-stündige Wanderung dem Strand entlang zu machen. Der Sturm hatte die Küste ziemlich verwüstet und viele Einheimische lebten am Strand (nachdem „Evan“ ihre Häuser zerstörte). Doch die Leute wussten mit ihrem Schicksal umzugehen und machten das Beste daraus. Ihre Freundlichkeit und ihr Lachen haben sie nicht verloren.

 

Auf dem Hinflug sass ich neben einem südafrikanischen Paar, welches vor Jahren nach Sydney ausgewandert war. Beim Zoll in Fiji standen wir gleich hintereinander an und so kamen wir ins Gespräch. Er konnte sogar ein wenig Deutsch und so ging die Zeit ein wenig schneller um. Er sagte mir, dass sie auf eine einsame Insel fahren und dort Weihnachten verbringen werden.

Ich relaxte auf meinem Balkon oder am Strand und erholte mich von den anstrengenden 7 Wochen zuvor 🙂 Am 25. Dezember buchte ich einen Tagestrip auf eine einsame Insel im Süden von Nadi. Mit dem Boot fuhr ich 45 Minuten ins offene Meer und fand es: DAS PARADIES!!! Eine Insel mitten im Nichts, mit wunderschönem Sand und klarem blauem Wasser. Die Insel nennt sich Beachcomber und ist einfach unbeschreiblich. Es gab dort mehrere Strandhäusern, ein Restaurant und eine Bar, eine Umrundung der Insel zu Fuss dauerte 5 (!) Minuten. Ich sah ein Werbespruch der Insel, der den Nagel auf den Kopf traf: „Einfach nach Beachcomber zu kommen, schwer es wieder zu verlassen“! Es wurde ein unvergesslicher Tag (wenn auch sehr untypisch die ganze Zeit Weihnachtslieder liefen) 🙂

 

Auf der Insel erkannte ich mal wieder, wie klein die Welt doch ist. Beachcomber war diese einsame Insel, die das südafrikanische Paar vom Hinflug als Urlaubsort ausgesucht hatte. Was für eine Überraschung, als wir uns dort wieder trafen 🙂

Bevor ich wieder nach Sydney zurückflog, musste ich noch mein Koffer umpacken, hatte ich doch beim Hinflug AUD 30.00 bezahlen müssen, da er 2kg zu schwer war. Nun packte ich einfach einige Sachen in meine Laptoptasche um und voila, nun war der Koffer nicht mehr zu schwer 🙂 Dafür vergass ich meine Sonnencreme im Rucksack und nachdem mir beim Hinflug die Australier bereits eine Schere aus dem Rucksack genommen hatten, musste ich nun auch die Sonnencreme dalassen. Da es auf dem Flughafen von Fiji nach der „normalen“ Kontrolle nochmals eine Kontrolle auf dem Rollfeld (!) kurz vor dem Einstieg ins Flugzeug gab, musste ich auch noch meine kurz zuvor in der Wartehalle gekaufte Wasserflasche abgeben. Naja, so wurde mein Rucksack auch jedes Mal leichter… In Sydney schickte ich dann 5kg „unnützes“ Zeug per Seefracht nach Hause.

Lustig war, dass auf dem Rückflug ein deutscher älterer Staatsbürger sass, der auf Fiji fast ein Jahr Teologieunterricht gab und nun auf dem Heimflug nach Deutschland war. Er erschrak fast, als ich ihn auf Deutsch etwas fragte (ich sah sein Lesebuch, welches auf Deutsch war). Er hatte seit der Reise nach Fiji sein Deutsch nicht mehr gebraucht und war froh mit jemandem wieder einmal in seiner Muttersprache reden zu können.

Kurz vor der Landung in Sydney umflogen wir die ganze Stadt und ich hatte eine wunderschöne Aussicht! Als ich die Harbour Bridge und das Opera House sah, hatte ich das Gefühl, wieder nach „Hause“ zu kommen…

 

Good bye Manly…

21. Dezember 2012

Irgendwann geht alles einmal zu Ende und diese Woche auch mein Aufenthalt in Manly. Zuvor gab es aber am Dienstag noch ein BBQ am Shellybeach mit der Schule und dies wurde ein wunderschöner Nachmittag/Abend. Viele der Studenten gingen währende des BBQ noch schwimmen, aber nicht alle freiwillig (wie die Bilder beweisen) 🙂

 

Am Mittwoch hatten wir nochmals einen kurzen Test in der Schule, der für mich nur wichtig war um den ungefähren Wissensstand zu erkennen. Tags darauf wurde dann nochmals Abschied gefeiert in Form eines Abendessen in Manly mit einigen Studenten. Danach ging es nochmals in den Ausgang, wobei ich seit Tagen an Halsschmerzen und Husten leide, so dass ich das Bett bevorzugte.

Am Freitag kam dann der letzte Schultag und es war ein komisches Gefühl nach 7 Wochen das Schulzimmer ein letztes Mal zu betreten. Da es auch der letzte Schultag des Jahres war, wurde es ein spezieller Tag in der Schule. Am Morgen gab es ein Quiz in Manly und am Nachmittag schauten wir den Film „Bad Santa“. Danach bekam ich mein Zertifikat und wurde in meiner Klasse verabschiedet. Eine kleine Rede meinerseits brachte einige meiner Mitschüler fast zum Weinen 🙂 Mit einem Bier im Steyne wurde dieser spezielle Tag dann noch feierlich abgerundet.

 

Am Abend verbrachte ich die Zeit bis zum Schlafen gehen mit meinen Gasteltern und ihrem Freund Ruben aus Kuba, der seit einigen Tagen bei uns wohnt. Auch von ihnen musste ich mich schweren Herzens verabschieden, doch wenn alles klappt werde ich vor der Abreise in die Schweiz mitte Februar nochmals für ein BBQ vorbei kommen.

 

Morgen geht es nach Fiji, doch es wird wohl eine Reise ins Ungewisse. Nachdem der Zyklon „Evan“ am Montag und Dienstag gewütet hat, ist das Paradies wohl eine zerstörte Landschaft geworden. Mein Reisebüro sagte zwar es ist alles in Ordnung und ich kann fliegen, doch Anrufe bei meinem Hotel haben bis jetzt nicht viel gebracht (die Leitung ist tot…). Es kann ja auch sein, dass mein Hotel gar nicht mehr existiert, genaueres werde ich dann Samstag Nachmittag wissen wenn ich vor Ort bin.

Pascal

sleepless in Manly

16. Dezember 2012

Gleich zu Beginn der Woche wurde ich von einigen Studenten überredet in den Ausgang nach Sydney mitzukommen. An einem Montag in den Ausgang ist schon etwas spezielles, aber es wurde ein lustiger Abend mit nicht so viel schlaf. Im Bett lag ich schliesslich um 4 Uhr morgens und konnte noch 2 1/2 Stunden schlafen. Nachts davor waren es ebenfalls nur 3 1/2 Stunden, da ich den Fehler machte im Radio Basilisk den FCB Cup-Match gegen Locarno mit zu hören (Spielbeginn australische Zeit war 00.30 Uhr) und eigentlich zur Pause (und einer sicheren Führung des FCB) schlafen gehen wollte. Als es nur 1:0 stand entschied ich mich noch auf das nächste Tor des FCB zu warten, doch die unerwartete Wende in diesem Spiel inkl. Verlängerung liess mich das ganze Spiel noch mitverfolgen… Auf jedenfall war ich stolz, am Montag und Dienstag pünktlich in der Schule zu sein, wenn am Dienstag auch eher eine Wette mit einem anderen Studenten im Vordergrund stand. Im Ausgang am Montag hatten wir vereinbart, wer am anderen Morgen nicht pünktlich zur Schule kommt muss dem anderen (der pünktlich ist) 10 Dollar bezahlen. Komischerweise war auch er am Morgen pünktlich in der Schule 😉

Der Dienstag Nachmittag stand dann ganz im Zeichen „Schlaf nachholen“. Um 16 Uhr war ich zuhause in meinem Bett und schlief, mit einer kurzen Unterbrechung seitens meines Gastvaters der zum Dinner rufte, bis am Mittwoch morgen durch.

Der Schlaf war auch nötig, da ich am Mittwoch meine ersten Versuche auf einem Golfplatz machte und dazu wach sein musste und wollte. In der Schweiz braucht es eine Platzreife um Golf spielen zu dürfen (und nun weiss ich auch wieso, dazu aber später). Mit einem Studenten machte ich mich auf zum Long Reef Golf Club (71-Par Kurs, direkt am Meer liegend) und um 16 Uhr standen wir mit einer kompletten Golfausrüstung am ersten Loch. Als wir nach 3 Stunden Spielzeit wieder nach Hause fuhren hatten wir einen lustigen und interessanten Golfkurs absolviert. Mit 90 Schlägen gewann ich knapp um 2 Schläge gegen meinen Konkurrenten. Wer nun aber denkt, dass ich ein Golf-Talent bin, weil ich beim ersten Mal eine 90er Runde gespielt habe, dem muss ich leider Widersprechen. Wenn ich alle 18 Löcher gespielt hätte wäre es wirklich eine Sensation gewesen, aber nach 9 Löcher war Schluss und somit ein 10er-Schnitt pro Loch (was katastrophal ist…). Allein beim ersten Loch (477 Meter, Par 5) brauchte ich 14 Schläge… Hinter uns warteten bereits 10 Golfer um den Abschlag ausführen zu können und einige verwarfen schon die Hände ab uns. Ich vermute, dass auch hier bald eine Platzreife eingeführt wird wenn es solche Golfer wie mich weiterhin gibt 🙂 Wenigstens konnte ich bei den beiden Par 3-Löchern jeweils eins über Par spielen.

 

Am Donnerstag kam es zu einem kleinen Schiedsrichtertreffen am Shellybeach. Pascal Schneider war in Sydney und kam nach Manly für ein BBQ. Zudem kam auch Marco Zehnder (SR aus Zürich) mit und so hatten wir ein komplettes Trio zusammen 🙂 Der Tag war aber von „Unfällen“ überschattet. Zuerst verbrannte ich mich am Mittag den Bauch vom Sonnenbaden, dann wurde ich Opfer eines Bluebottles (Quallenart) und beim BBQ verbrannte ich mir noch den Finger am Grill… Der Bluebottle Angriff (unter Links findest Du Infos zu diesem Tier) passierte als ich mit dem Kopf unter Wasser war und so hatte ich die Tentakeln der Qualle vom Hals bis zum Rücken. Als mir diese entfernt wurden hatte ich bereits rote Striemen und ein Brennen (etwa wie Brennesselnbrennen, nur stärker), auch unter meinem rechten Aug entzündete sich der Schmerz (die Qualle muss mich also auch dort gestreift haben). Meine Lehrerin und mein Gastvater meinten, dass ich nun ein echter australischer Mann bin 🙂

Das Wochenende stand vor der Tür und am Freitagabend konnte ich zum ersten Mal hier in Australien mit drei Studenten jassen. Danach assen wir in einem Grillhouse und liessen den Abend im Steyne ausklingen. Am Samstag traf ich mich mit Pascal im Fussballstadium zum Derby Sydney FC gegen Western Sydney Wanderes. Beim letzten Besuch hatte ich mich über die lasche Kontrolle beim Eingang gewundert und auch dieses Mal muss diese sehr schlecht gewesen sein, denn vor dem Spiel wurde aus dem Gästesektor mehrere Petarden auf das Spielfeld geworfen. Trotzdem war es eine super Stimmung mit 26’000 Zuschauern und mit zwei Toren für die Wanderes ein verdienter Sieger. Zuvor spielte noch die Frauenmannschaft von Sydney gegen Perth in einem unglaublichen Spiel. Zur Pause führte Sydney mit 2:1, verlor das Spiel dann aber noch mit 5:7 (!).

 

Meine letzte Woche hier in Manly bricht an. Ich würde am liebsten noch länger hier bleiben, andererseits freue ich mich auf meine Ferien auf den Fiji-Inseln am Samstag.

Pascal

Und wieder ist eine ereignisvolle Woche hier in Down Under vorbei, welche am Montag gleich mit einer Überschwemmung in der Schule begann. Ein Rohrleitungsbruch setzte die Toiletten unter Wasser und auch der Strom wollte nicht so recht. Daher wurden die Studenten für zwei Stunden wieder nach Hause geschickt, die ich und einige Anderen nutzten um im Steyne zu frühstücken. Da nur ein kleines Café, welches auch zum Steyne gehört, geöffnet war und die Bar leider noch zu hatte, war es nicht möglich bereits um 9 Uhr am morgen ein Bier zu trinken, aber ein Milchshake tat es auch 🙂 Als wir um halb elf wieder in der Schule waren, durften wir unser neues Klassenzimmer in Empfang nehmen. Es ist das schönste in der ganzen Schule, mit viel Licht und einem eigenen Balkon. Ein Traum! Die Prüfungsergebnisse bekamen wir dann ebenfalls noch zurück und alle Studenten aus meiner Klasse haben den Sprung in die nächste Stufe geschafft. Ich kam auf 78%, wobei das gute Abschneiden im Vocabulary (88%) nicht mitgezählt wurde.

 

Am Dienstag hatte eine Studentin (Vanessa) aus der Schweiz Geburtstag, aus diesem Grund lud sie einige von uns in ein deutsches Restaurant in Manly ein um mit ihr zu feiern. Ein lustiger und wunderschöner Abend mit gutem Essen (paniertem Schnitzel) und deutschem Bier 🙂 Später als es dunkel wurde, konnten wir am Strand sogar noch einen kleinen Pinguin sehen, der aus dem Meer zu seinem Schlafplatz zurückgekommen war.

 

Mitte der Woche versuchte ich zum ersten Mal mein Glück im Wellenreiten. Ein günstiges Angebot der Schule liess mich zu diesem australischen Sport überreden. Doch leider waren an diesem Tag die Wellen nicht sehr zahlreich und wir mussten teilweise lange im Wasser auf die Nächste warten. Meine ersten Surfversuche waren dann aber nicht von Erfolg gekrönt, da ich jeweils bevor ich auf dem Board stehen konnte schon im Wasser lag. Doch ich gab nicht auf und siehe da, plötzlich klappte es. Die Freude auf der Welle zu reiten hielt aber nur kurz, denn als ich kurz vor dem Strand vom Brett sprang vergass ich einen Moment, dass das Wasser nun nicht mehr all zu hoch war. Bei der Landung knickte ich mit meinem linken Fuss unglücklich um. Zuerst wollte ich eigentlich aufhören, doch die Schmerzen waren noch einigermassen erträglich, so dass ich noch einige erfolgreiche Wellenritte absolvieren konnte. Ich musste aber feststellen, dass dies nicht mein Sport ist und ich kein Talent dafür habe. Trotzdem hat es Spass gemacht und vielleicht werde ich auf meiner Reise für einen Tag ein Surfboard mieten und es nochmals versuchen. Übrigens, die nächsten beiden Tagen konnte ich nicht mehr auf meinen linken Fuss stehen und musste humpelnd herumlaufen, ich werde alt und zerbrechlich… 😉

Einen Tag vor meiner Abreise nach Australien lief der James Bond-Film Skyfall im Kino an und ich konnte ihn mir in Basel noch anschauen. Diesen Donnerstag fuhr ich mit einigen Studenten in die Stadt nach Darling Harbour um den Film nochmals, diesmal in Englisch und auf der grössten Leinwand der Welt, zu sehen. Diese Leinwand ist einfach unglaublich! Ich wollte sie fotografieren, doch sie hatte auf meiner Kamera keinen Platz… Wenn auf der linken Seite etwas passierte, sah man nicht was rechts geschah! Einfach gigantisch! Hier möchte ich NIE einen Film mit Untertitel sehen, dass würde ich meinem Genick niemals antun 🙂 Vor dem Film assen wir noch in einem italienischen Restaurant mit Sicht auf Darling Harbour (welches wohl die Preise rechtfertigen sollte). Vor allem mein Dessert ist hier eine Randnotiz wert. Ich bestellte Pudding (und ging davon aus es ist normales Pudding), bekam aber eine kuchenähnliche, schokoladenschmeckende und warme Pampe mit einer Kugel Vanilleeis. Das Glace war spitze, was man aber von diesem anderen „Ding“ nicht behaupten konnte… Der Film war dann um Mitternacht zu Ende und nach der fast 2-stündige Heimreise mit dem Bus und Taxi schlief ich um halb drei am Morgen ein und war sehr stolz auf mich, dass ich am Freitag morgen (und 3 1/2 Stunden schlaf) pünktlich in der Schule war 🙂

 

Der krönende Abschluss dieser Woche machte der Samstagsausflug nach Palm Beach. Mit dem Bus fuhren wir am Morgen über eine Stunde in den Norden und waren begeistert von diesem wunderschönen Gebiet. Eine Halbinsel, mit jeweils einem Strand auf beiden Seiten und einem Leuchtturm auf einem kleinen Hügel. Diesen bestiegen wir auch und hatten eine unglaubliche Aussicht auf Palm Beach und das weite Meer. Nach dem Abstieg belohnten wir uns noch mit einem Bad im Meer und relaxen am Strand. Leider windete es ziemlich stark, so dass wir durch die aufgetragene Sonnencreme und den wirbelnden Sand wie panierte Schnitzel aussahen. Da wir noch über eine Stunde zurück fahren mussten, entschieden wir uns dann auch bald wieder die Heimreise anzutreten. Der Abend gehörte dann wieder meinem zweiten Zuhause dem Steyne 🙂

  

Nachdem ich zu Beginn meiner Reise bereits zufällig Raphael begegnet und ebenfalls einem Militärkolleg über den Weg gelaufen bin, traf ich diese Woche im Bus auf meinen Schiedsrichterkollegen Marco aus der Schweiz. Er begann diese Woche seine Sprachschule in der Kaplan-Schule. Wie klein die Welt doch ist…

Pascal