sleepless in Manly

16. Dezember 2012

Gleich zu Beginn der Woche wurde ich von einigen Studenten überredet in den Ausgang nach Sydney mitzukommen. An einem Montag in den Ausgang ist schon etwas spezielles, aber es wurde ein lustiger Abend mit nicht so viel schlaf. Im Bett lag ich schliesslich um 4 Uhr morgens und konnte noch 2 1/2 Stunden schlafen. Nachts davor waren es ebenfalls nur 3 1/2 Stunden, da ich den Fehler machte im Radio Basilisk den FCB Cup-Match gegen Locarno mit zu hören (Spielbeginn australische Zeit war 00.30 Uhr) und eigentlich zur Pause (und einer sicheren Führung des FCB) schlafen gehen wollte. Als es nur 1:0 stand entschied ich mich noch auf das nächste Tor des FCB zu warten, doch die unerwartete Wende in diesem Spiel inkl. Verlängerung liess mich das ganze Spiel noch mitverfolgen… Auf jedenfall war ich stolz, am Montag und Dienstag pünktlich in der Schule zu sein, wenn am Dienstag auch eher eine Wette mit einem anderen Studenten im Vordergrund stand. Im Ausgang am Montag hatten wir vereinbart, wer am anderen Morgen nicht pünktlich zur Schule kommt muss dem anderen (der pünktlich ist) 10 Dollar bezahlen. Komischerweise war auch er am Morgen pünktlich in der Schule 😉

Der Dienstag Nachmittag stand dann ganz im Zeichen „Schlaf nachholen“. Um 16 Uhr war ich zuhause in meinem Bett und schlief, mit einer kurzen Unterbrechung seitens meines Gastvaters der zum Dinner rufte, bis am Mittwoch morgen durch.

Der Schlaf war auch nötig, da ich am Mittwoch meine ersten Versuche auf einem Golfplatz machte und dazu wach sein musste und wollte. In der Schweiz braucht es eine Platzreife um Golf spielen zu dürfen (und nun weiss ich auch wieso, dazu aber später). Mit einem Studenten machte ich mich auf zum Long Reef Golf Club (71-Par Kurs, direkt am Meer liegend) und um 16 Uhr standen wir mit einer kompletten Golfausrüstung am ersten Loch. Als wir nach 3 Stunden Spielzeit wieder nach Hause fuhren hatten wir einen lustigen und interessanten Golfkurs absolviert. Mit 90 Schlägen gewann ich knapp um 2 Schläge gegen meinen Konkurrenten. Wer nun aber denkt, dass ich ein Golf-Talent bin, weil ich beim ersten Mal eine 90er Runde gespielt habe, dem muss ich leider Widersprechen. Wenn ich alle 18 Löcher gespielt hätte wäre es wirklich eine Sensation gewesen, aber nach 9 Löcher war Schluss und somit ein 10er-Schnitt pro Loch (was katastrophal ist…). Allein beim ersten Loch (477 Meter, Par 5) brauchte ich 14 Schläge… Hinter uns warteten bereits 10 Golfer um den Abschlag ausführen zu können und einige verwarfen schon die Hände ab uns. Ich vermute, dass auch hier bald eine Platzreife eingeführt wird wenn es solche Golfer wie mich weiterhin gibt 🙂 Wenigstens konnte ich bei den beiden Par 3-Löchern jeweils eins über Par spielen.

 

Am Donnerstag kam es zu einem kleinen Schiedsrichtertreffen am Shellybeach. Pascal Schneider war in Sydney und kam nach Manly für ein BBQ. Zudem kam auch Marco Zehnder (SR aus Zürich) mit und so hatten wir ein komplettes Trio zusammen 🙂 Der Tag war aber von „Unfällen“ überschattet. Zuerst verbrannte ich mich am Mittag den Bauch vom Sonnenbaden, dann wurde ich Opfer eines Bluebottles (Quallenart) und beim BBQ verbrannte ich mir noch den Finger am Grill… Der Bluebottle Angriff (unter Links findest Du Infos zu diesem Tier) passierte als ich mit dem Kopf unter Wasser war und so hatte ich die Tentakeln der Qualle vom Hals bis zum Rücken. Als mir diese entfernt wurden hatte ich bereits rote Striemen und ein Brennen (etwa wie Brennesselnbrennen, nur stärker), auch unter meinem rechten Aug entzündete sich der Schmerz (die Qualle muss mich also auch dort gestreift haben). Meine Lehrerin und mein Gastvater meinten, dass ich nun ein echter australischer Mann bin 🙂

Das Wochenende stand vor der Tür und am Freitagabend konnte ich zum ersten Mal hier in Australien mit drei Studenten jassen. Danach assen wir in einem Grillhouse und liessen den Abend im Steyne ausklingen. Am Samstag traf ich mich mit Pascal im Fussballstadium zum Derby Sydney FC gegen Western Sydney Wanderes. Beim letzten Besuch hatte ich mich über die lasche Kontrolle beim Eingang gewundert und auch dieses Mal muss diese sehr schlecht gewesen sein, denn vor dem Spiel wurde aus dem Gästesektor mehrere Petarden auf das Spielfeld geworfen. Trotzdem war es eine super Stimmung mit 26’000 Zuschauern und mit zwei Toren für die Wanderes ein verdienter Sieger. Zuvor spielte noch die Frauenmannschaft von Sydney gegen Perth in einem unglaublichen Spiel. Zur Pause führte Sydney mit 2:1, verlor das Spiel dann aber noch mit 5:7 (!).

 

Meine letzte Woche hier in Manly bricht an. Ich würde am liebsten noch länger hier bleiben, andererseits freue ich mich auf meine Ferien auf den Fiji-Inseln am Samstag.

Pascal

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