Am Samstagmorgen musste ich mich von meinen Gasteltern und meinen Zuhause in Manly verabschieden und machte mich auf den Weg zum Flughafen. Es wurde ein langer und ungewisser Weg nach Fiji (weitere Anrufe zum Hotel brachten das gleiche Ergebnis: die Leitungen waren tot). Nach 2 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmittel, erreichte ich den Flughafen von Sydney, weitere drei Stunden verbrachte ich mit Warten und mit einer Stunde Verspätung flogen wir dann Richtung Nadi ab. Doch auch in Nadi ging es im gleichen Stil weiter. Ganze 60 Minuten stand ich am Zoll von Fiji an (nur 1-Mann-Betrieb) und danach suchte ich verzweifelt mein Shuttle-Bus (ich hatte mich ja per Mail angekündigt!!!). Mir blieb dann halt nichts anderes übrig als ein Taxi zu nehmen. Die abenteuerliche Reise durch dunkle Strassen (und einem Scheinwerfer so stark wie ein Handydisplay…) endete dann vor einem ebenfalls dunklen Gebäude – mein Hotel… Nun war klar warum mein Mail nicht beantwortet wurde und die Telefone tot waren, das Hotel hatte seit Montag (seit dem Zyklon „Evan“) kein Strom mehr. Den Hotelangestellten war es überhaupt nicht recht und sie entschuldigten sich mehrmals, doch ich war froh, nach einer 11-Stunden-Reise endlich ins Bett zu kommen. Doch es wurde eine „heisse“ Nacht, so ganz ohne Klimaanlage…

Am anderen Morgen strahlte die Sonne in mein Zimmer und ich trat auf meinen überdimensionalen Balkon hinaus. Was für eine Sicht direkt auf das vor mir liegende Meer, doch was noch schöner war, der Strom funktionierte wieder (perfektes Timing!) 🙂 Den Morgen nutzte ich, um eine 2-stündige Wanderung dem Strand entlang zu machen. Der Sturm hatte die Küste ziemlich verwüstet und viele Einheimische lebten am Strand (nachdem „Evan“ ihre Häuser zerstörte). Doch die Leute wussten mit ihrem Schicksal umzugehen und machten das Beste daraus. Ihre Freundlichkeit und ihr Lachen haben sie nicht verloren.

 

Auf dem Hinflug sass ich neben einem südafrikanischen Paar, welches vor Jahren nach Sydney ausgewandert war. Beim Zoll in Fiji standen wir gleich hintereinander an und so kamen wir ins Gespräch. Er konnte sogar ein wenig Deutsch und so ging die Zeit ein wenig schneller um. Er sagte mir, dass sie auf eine einsame Insel fahren und dort Weihnachten verbringen werden.

Ich relaxte auf meinem Balkon oder am Strand und erholte mich von den anstrengenden 7 Wochen zuvor 🙂 Am 25. Dezember buchte ich einen Tagestrip auf eine einsame Insel im Süden von Nadi. Mit dem Boot fuhr ich 45 Minuten ins offene Meer und fand es: DAS PARADIES!!! Eine Insel mitten im Nichts, mit wunderschönem Sand und klarem blauem Wasser. Die Insel nennt sich Beachcomber und ist einfach unbeschreiblich. Es gab dort mehrere Strandhäusern, ein Restaurant und eine Bar, eine Umrundung der Insel zu Fuss dauerte 5 (!) Minuten. Ich sah ein Werbespruch der Insel, der den Nagel auf den Kopf traf: „Einfach nach Beachcomber zu kommen, schwer es wieder zu verlassen“! Es wurde ein unvergesslicher Tag (wenn auch sehr untypisch die ganze Zeit Weihnachtslieder liefen) 🙂

 

Auf der Insel erkannte ich mal wieder, wie klein die Welt doch ist. Beachcomber war diese einsame Insel, die das südafrikanische Paar vom Hinflug als Urlaubsort ausgesucht hatte. Was für eine Überraschung, als wir uns dort wieder trafen 🙂

Bevor ich wieder nach Sydney zurückflog, musste ich noch mein Koffer umpacken, hatte ich doch beim Hinflug AUD 30.00 bezahlen müssen, da er 2kg zu schwer war. Nun packte ich einfach einige Sachen in meine Laptoptasche um und voila, nun war der Koffer nicht mehr zu schwer 🙂 Dafür vergass ich meine Sonnencreme im Rucksack und nachdem mir beim Hinflug die Australier bereits eine Schere aus dem Rucksack genommen hatten, musste ich nun auch die Sonnencreme dalassen. Da es auf dem Flughafen von Fiji nach der „normalen“ Kontrolle nochmals eine Kontrolle auf dem Rollfeld (!) kurz vor dem Einstieg ins Flugzeug gab, musste ich auch noch meine kurz zuvor in der Wartehalle gekaufte Wasserflasche abgeben. Naja, so wurde mein Rucksack auch jedes Mal leichter… In Sydney schickte ich dann 5kg „unnützes“ Zeug per Seefracht nach Hause.

Lustig war, dass auf dem Rückflug ein deutscher älterer Staatsbürger sass, der auf Fiji fast ein Jahr Teologieunterricht gab und nun auf dem Heimflug nach Deutschland war. Er erschrak fast, als ich ihn auf Deutsch etwas fragte (ich sah sein Lesebuch, welches auf Deutsch war). Er hatte seit der Reise nach Fiji sein Deutsch nicht mehr gebraucht und war froh mit jemandem wieder einmal in seiner Muttersprache reden zu können.

Kurz vor der Landung in Sydney umflogen wir die ganze Stadt und ich hatte eine wunderschöne Aussicht! Als ich die Harbour Bridge und das Opera House sah, hatte ich das Gefühl, wieder nach „Hause“ zu kommen…

 

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