Am Sonntagmorgen fuhren wir nach Byron Bay und trafen mitten in dieser kleinen Touristenstadt auf meine Mitstudenten Ladina und Vanessa. Zusammen besuchten wir den Hyppie-Markt, welcher einen verdächtigen Geruch nach Drogen verströmte. Danach trennten sich unsere Wege und Irene und ich wollten einkaufen gehen. Doch auf dem Weg zum Supermarkt passierte es, mein allererster Autounfall (und dann gleich auf der anderen Seite der Erde). Beim Rückwärtsfahren touchierte ich einen parkierten Camper… unserem Fahrzeug hatte es nichts gemacht, aber beim anderen Camper sah man eine kleine Beule. Da die Fahrer nicht da waren, hinterliessen wir einen Zettel mit unseren Telefonnummern und fuhren zum Einkaufen. Kurze Zeit später klingelte mein Handy und zeigte eine Schweizer Nummer an, welche zur Fahrerin des anderen Campers gehörte. Wenigstens  konnten wir so den Papierkram für die Versicherungen einfacher lösen. Danach fuhren wir zum Weltbekannten Leuchtturm in Byron Bay, welcher der östlichste Punkt des Australischen Festlandes ist.

Am anderen Morgen fuhren wir nach Nimbin, ein kleines Dörfchen mitten im Nichts. Man sagt, hier kann man noch legal Marihuana kaufen, in Wirklichkeit ist es auch hier illegal, aber es ich vermute die Polizei toleriert es hier. Auf jeden fall war unser erster Kontakt in Nimbin gleich ein Dealer der uns Marihuana verkaufen wollte 🙂 Hier sind alle Häuser in dieser einzigen Strasse Hippie-mässig bemalt und dieser Duft vom Hippie-Markt in Byron Bay lag wieder in der Luft. Ich liess mich von Irene überreden einen Kaffe zu trinken und ich bin jetzt noch überzeugt, da war was rein gemischt worden… Ich fühlte mich ein wenig high 🙂

Wir fuhren dann wieder weiter nach Surfers Paradies. Die Strassen von und nach Nimbin wiesen eine Vielzahl von Schlaglöchern auf, doch die meisten waren mit bunten Farben verziert, so dass man diese schon von weitem sah. In Surfers angekommen fanden wir einen super Campingplatz direkt am Meer, doch als wir danach am Strand lagen fing es an zu Regnen. Wir suchten ein Cafe zum Rein sitzen, doch fanden keines. Dafür tragen wir wieder Mitstudenten von mir, Jojo, Alissa und Ladina (nicht die von Byron Bay). Zusammen tranken wir etwas in dieser grossen Stadt, welche in den 30er Jahren ihren Namen auf Surfers Paradies umtaufen liess um mehr Touristen anzuziehen. Beim gemeinsamen Shoppen hatte ich es dann nicht so leicht mit vier Frauen, vorallem als sie einen Schuhladen entdeckten 🙂

Am Dienstag stand der Lamington Nationalpark auf dem Programm und man kann es nicht anders sagen, wir irrten 30 Kilometer mit unserem Camper durch diesen riesen grossen Park. Teilweise auf Strassen welche von Bäumen links und rechts eingezäunt waren und für Gegenverkehr kein Platz war. Endlich am Ziel mitten im Lamington NP angekommen, spazierten wir zu einem Wasserfall und konnten eine herrliche Aussicht geniessen. Auf dem Rückweg trafen wir ein älteres Paar aus Deutschland die sich „verlaufen“ hatten. Zusammen liefen wir ein Stück bis zu einem Wunschbaum der mitten im Weg stand und der Wanderweg durch den Baum führte. Hier liefen unsere Weggefährden wieder zurück da sie den Abzweiger erneut verpasst hatten. Als wir weiterliefen entdeckten wir nach dem Wunschbaum den Abzweiger den die Deutschen gesuchten hatten. Als Irene den Beiden nachlief um über den gefundenen Abzweiger zu informieren waren sie froh über (wie sie uns nannten) die „Schweizer Bergführer“. Unser zweiter Abstecher im Lamington NP führte uns über eine sehr lange Holzbrücke unter den Bäumen hindurch von wo man auch auf einer Leiter bis in die Baumspitzen hochklettern konnte und 30 Meter über dem Boden auf einer kleinen Plattform die Aussicht geniessen konnte. Es war aber eine wacklige und beängstigende Erfahrung… Danach fuhren wir auch schon die 30 Kilometer enge und kurvige Strecke aus dem Nationalpark zurück um nach Brisbane zu gelangen. Unser Ziel war der Mount Coot-Tha, von wo man eine wunderschöne Sicht auf Brisbane hatte. 500 Meter vor unserem nächsten Nachtquartier hielt mich ein freundlicher Polizist an und zeigte mir seinen Hand-Laser-Blitzer, nicht einfach so aus Freude oder an zugegeben sondern um mir zu zeigen wie schnell ich den Berg hoch gefahren war. 68 km/h zeigte das Gerät an und ich dachte „Glück gehabt“, doch meine Annahme in einer 70er Strecke gefahren zu sein war leider falsch, es war eine 50er… Ich kann nicht behaupten 220 Dollar schon dümmer ausgegeben zu habe…

Am Mittwoch morgen frühstückten wir im Wald und fuhren danach nach Brisbane. Als wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten (unser Camper ist einfach zu hoch für die Parkhäuser in Brisbane) liefen wir in die autofreie Strasse der Stadt und genossen ein Kaffee. Lange hielten wir es hier aber nicht aus und fuhren bald weiter nach Noosa. Leider war der Campingplatz mittendrin bereits voll und so mussten wir auf Einen ausserhalb ausweichen. Als wie danach zum Beach fuhren trafen wir am Strand meine Mitstudentin Karin, welche bereits am Tag zuvor angekommen war. Zusammen genossen wir den Nachmittag und am Abend luden wir sie zu uns auf dem Campingplatz zum gemeinsamen Pizzaessen ein. Am nächsten Morgen standen wir früh auf um in Noosa Heads durch den Nationalpark zu laufen. Wunderschöne Aussichtspunkte, eine Wasserschildkröte, einen herrlichen Strand im Osten und einen Leguan auf dem Parkplatz konnten wir bewundern. Nach einer kleinen Erholung am Meer und Umziehen/Duschen gingen wir am Abend zusammen Essen. Wir fanden einige gute Restaurants, doch alle waren voll, so dass wir am Schluss wieder beim ersten Restaurant waren und nach fast einer Stunde Restaurants abchecken endlich essen konnten 🙂

Am Freitagmorgen ging unsere Reise weiter nach Hervey Bay. Unterwegs machten wir noch einen Stop in Gympie, einer kleinen ehemalige Goldgräberstadt mit einem Museum über diese Zeit. Auch ein Altes Klassenzimmer konnten wir bestaunen und Irene war voll in ihrem Element (siehe Foto) 🙂 In Hervey Bay angekommen konnten wir im Informationscenter eine 1-Tages-Tour auf die Fraser Island für den nächsten Tag buchen. Auch eine günstige Bleibe für uns mit dem Camper konnte die nette Dame uns geben und so hatten wir unser Nachtquartier in einem Backpackers direkt am Hafen mit einem wunderschönen Camperplatz mit Palmen umrundet.

 

Am nächsten Tag mussten wir bereits um 6.30 Uhr aufstehen, dafür wurden wir direkt bei unserem Schlafquartier vom Bus abgeholt. Mit der Fähre fuhren wir dann direkt zur Fraser Island und dort wieder mit einem Bus über die Insel. Eine sehr wacklige Angelegenheit, waren doch alle Strassen aus Sand und so schüttelte es uns heftig durch beim Fahren durch die Bäume. Der erste Halt war Central Station und wir konnten eine Besichtigung eines klaren Baches machen (unser Reiseführer meinte es ist das klarste Wasser der Welt, ich glaube er kennt unsere Bergquellen noch nicht). Beim Lake McKenzie konnten wir Schwimmen und die Aussicht geniessen bevor es dann zum Mittagessen weiterging. Danach fuhren wir dem Strand entlang, ein internationaler Highway, auf dem es egal ist auf welcher Seite man fährt, aber Schnelligkeitsbeschränkung gibt es auch hier (und sogar eine Polizei gibt es hier auf Fraser die Geschwindigkeitskontrollen macht). Nach der Besichtigung der Pinnacles, einem Berg nur aus Sand bestehend, fuhren wir zu einem alten Schiffswrack der S.S. Maheno und danach zum Elie Creek, wo wir wieder Baden konnten. Ein wunderschöner Tag auf dieser Sandinsel, die im Laufe von Tausenden von Jahren durch den Wind, der den Sand aus dem Süden her blies, entstand.

  

Pascal

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